Claudius Verlag München 2004
ISBN 3-532-62308-0, 6.80 € mit 12 z.T. farbigen Holzschnitten von Walter Habdank
127 Seiten oktav
In zwölf Kapiteln sind in diesem Taschen-Büchlein Texte gesammelt, die haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Diensten für ältere Menschen und Hospizen ermutigen und befähigen sollen, in „Nächten, wo der Glaube weicht“, Gebete zu sprechen und wirken zu lassen. Zusammen mit der inhaltlichen Gliederung hilft eine ausgewogene Mischung aus altvertrauten Gebeten und Liedern mit modernen Gebetstexten, rasch ein der jeweiligen Situation entsprechendes Gebet zu finden.
Hilfreich ist in dieser Sammlung, dass sie nicht nur die Kapitel „In Stunden der Angst“, „Am Krankenbett“ und „Bei einem Sterbenden“ enthält, sondern auch situationsneutrale „Grundgebete“ oder Gebete „Zum Geburtstag“, die ebenso gut für jeden einzelnen neu geschenkten Tag passen, und schließlich die mir besonders lieben Gebete „Am Morgen und Abend“, mit denen der Begleitende ebenfalls besonders gut an die offenkundige momentane Situation anknüpfen kann. Zusammen mit der „Anleitung zum Beten mit anderen“ wird auch das Kapitel „Lieder zu festlichen Zeiten“ mit dem Standardrepertoire der christlichen Hochfeste verständlich als Brücke von demjenigen, der das Fest allein begehen muss, zu denen, die es in Gemeinschaft feiern können.
Kapitel „Atem-Pause“: enthält nach meinem Verständnis ein Gutteil eher Meditationstexte als Gebete, und damit erfüllt es den Sinn einer innehaltenden Unterbrechung ja auch vollkommen.
Ein wirklich durchdachtes Vademecum – übrigens durchaus auch für Begleitende, die dem Gebet und dem Glauben fern stehen.
Erscheinungsbild: Ein kleines Hardcover mit sehr strapazierfähigem hellblauen Einband und einer überaus stabilen Bindung mit Kaptalband, also wirklich ideal für die Tasche des Begleitenden. Sehr erfreulich, dass bei so einem kleinen und zu kleinem Preis angebotenen Buch nicht nur herstellerisch auf Qualität geachtet wurde, sondern auch die Ausstattung mit ganzseitigen und teilweise farbigen Holzschnitten noch mit „drin“ ist. Trotz der Kleinheit ein klares Schriftbild auf grifffestem Papier.
Ulrike Redeker (Freiwillige Mitarbeiterin der ZAH)